Volume 01
Percy Dengler über die Nachhaltigkeitsmission von Baumer hhs
In unserer Serie "Eco Talks" kommen führende Köpfe von Baumer hhs zu Wort, um ihre persönlichen Einblicke in das Thema Nachhaltigkeit zu teilen. In exklusiven Interviews beleuchten sie, welche Maßnahmen Baumer hhs bereits ergriffen hat und kontinuierlich umsetzt, um Umweltfreundlichkeit voranzutreiben. Gleichzeitig zeigen sie auf, wie unsere innovativen Lösungen Kunden dabei unterstützen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig ihre Produktionsprozesse effizienter zu gestalten. "Eco Talks" – die inspirierende Perspektive auf nachhaltige Innovation und Verantwortung.
In unserem 1.Teil spricht Managing Director Percy Dengler mit Florian Lemke (Digital Content Manager) über die Nachhaltigkeitsmission von Baumer hhs.
Florian Lemke: Herr Dengler, Sie sprechen bei Baumer hhs von Nachhaltigkeit als Mission. Warum sehen Sie das nicht einfach als eine von vielen Aufgaben, sondern machen daraus eine Mission?
Percy Dengler: Ganz einfach: Weil Nachhaltigkeit für uns mehr ist als nur ein weiterer Punkt auf der To-do-Liste. Sie ist eine Verantwortung, die wir als gesamtes Team aus Überzeugung tragen – gegenüber der Umwelt, unseren Kunden und der Gesellschaft. Als Teil einer globalen Industrie haben wir die Chance, etwas zu verändern. Das motiviert uns, weiterzugehen, als es vielleicht notwendig wäre, und aktiv nach Lösungen zu suchen, die echten Mehrwert schaffen.
Florian Lemke: Klingt ambitioniert. Viele Unternehmen behaupten ja, nachhaltiger zu werden, aber oft bleibt es bei kleinen Maßnahmen. Wie sieht das konkret bei Ihnen aus?
Percy Dengler: Wir haben von Anfang an versucht, Nachhaltigkeit in unseren Prozessen zu verankern. Ein Beispiel ist unser Ansatz „Rethink, Renew, Recycle“. Es geht darum, ständig zu hinterfragen: Geht das noch besser? Können wir weniger Material einsetzen? Können wir bestehende Lösungen so verbessern, dass sie umweltfreundlicher und gleichzeitig effizienter werden?
Nehmen Sie unsere Klebstoffauftragssysteme: Hier haben wir Technologien entwickelt, die den Materialverbrauch unserer Kunden erheblich reduzieren. Das bedeutet weniger Abfall, geringere Kosten und eine höhere Effizienz – ein echter Gewinn für alle Beteiligten.
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Florian Lemke: Das heißt, Ihre Kunden profitieren nicht nur von besseren Technologien, sondern auch von einem kleineren ökologischen Fußabdruck?
Percy Dengler: Genau. Unsere Systeme helfen unseren Kunden, Produktionsabfälle zu vermeiden und die Ressourcennutzung zu optimieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die Einhaltung der neuen „Packaging and Packaging Waste Regulation“, die immer strengere Vorgaben macht. Mit unseren Technologien ermöglichen wir es unseren Kunden, diese Anforderungen zu erfüllen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Gleichzeitig legen wir großen Wert auf die Langlebigkeit unserer Produkte. Unsere Systeme sind dafür bekannt, über viele Jahre zuverlässig zu arbeiten, gleichzeitig begleiten wir unsere Lösungen dabei mit darauf ausgelegten Wartungs- und Serviceangeboten Darüber hinaus besteht für viele unserer Komponenten bereits ein zweiter Lebenszyklus, indem wir diese in einen Remanufactured Kreislauf eingebracht haben, der unseren Kunden eine nachhaltige und kostengünstige Austauschoption für beispielsweise Sensoren, aber auch andere Komponenten bis hin zu Pumpen liefert. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Investitionen unserer Kunden langfristig auszahlen.
Florian Lemke: Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie den Klebstoffverbrauch optimiert haben. Können Sie das etwas genauer erklären?
Percy Dengler: Gerne. Mit der durch uns bereitgestellten Sensorik und digitalen Steuerungstools, die es unseren Kunden ermöglichen, den Klebstoffeinsatz präzise zu überwachen und zu steuern, schaffen wir die Grundlage, wirklich nur die Klebstoffmenge einzusetzen, die für eine solide und strukturell integre Verpackung notwendig ist. Dadurch wird nur so viel Klebstoff eingesetzt, wie wirklich nötig ist. Das reduziert nicht nur den Verbrauch, sondern sorgt auch dafür, dass die Qualität der Verklebung konstant hoch bleibt. Zudem sind wir stolz auf unser Innovationsprojekt SUGRA, das Sie vielleicht kennen. Im Rahmen dieses Projekts ist es uns gelungen, einen marktreifen Klebstoff auf Stärkebasis zu entwickeln. Das ist ein großer Schritt in Richtung nachhaltiger Verpackung.
Florian Lemke: Ein Klebstoff auf Stärkebasis – das klingt spannend. Ist das schon einsatzbereit?
Percy Dengler: Ja, tatsächlich. Nach einer intensiven Entwicklungsphase haben wir es gemeinsam mit unseren Partnern geschafft, eine marktreife Lösung zu präsentieren. Der Klebstoff erfüllt die Anforderungen, die in der Verpackungsindustrie gefordert sind, und bietet gleichzeitig den Vorteil, dass er biologisch abbaubar ist. Damit helfen wir nicht nur, fossile Rohstoffe einzusparen, sondern bieten unseren Kunden auch eine echte Alternative zu herkömmlichen Klebstoffen.
Florian Lemke: Das hört sich nach einer echten Innovation an. Aber Nachhaltigkeit bedeutet ja nicht nur neue Produkte – was tun Sie innerhalb Ihres Unternehmens, um nachhaltiger zu arbeiten?
Percy Dengler: Da passiert eine ganze Menge. Wir haben zum Beispiel unseren Unternehmens-Carbon-Footprint analysiert, um zu verstehen, wo wir ansetzen müssen, um noch nachhaltiger zu operieren. Auf dieser Basis haben wir Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt, etwa durch den Einsatz moderner, energieeffizienter Technologien in der Produktion. Auch das Thema Reparierbarkeit unserer Produkte liegt uns sehr am Herzen. Wir achten bereits bei der Entwicklung darauf, dass unsere Systeme leicht zu reparieren sind, damit sie möglichst lange genutzt werden können.
Außerdem haben wir einen firmeneigenen Wertstoffhof eingerichtet, um wertvolle Materialien zu recyceln und Abfälle sortenrein zu trennen. So stellen wir sicher, dass möglichst wenig im Müll landet und wertvolle Rohstoffe im Kreislauf bleiben.
Florian Lemke: Wenn man Ihnen so zuhört, klingt das alles sehr durchdacht. Aber Hand aufs Herz: Was sind die größten Herausforderungen auf Ihrem Weg zur Nachhaltigkeit?
Percy Dengler: Eine der größten Herausforderungen ist sicher, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die sich wirtschaftlich lohnen. Es gibt viele Ansätze, die gut für die Umwelt wären, aber zu teuer sind, um am Markt bestehen zu können. Unsere Aufgabe ist es, genau diese Balance zu finden – nachhaltige Innovationen zu schaffen, die auch wirtschaftlich tragfähig sind. Eine weitere Herausforderung ist der kulturelle Wandel. Nachhaltigkeit bedeutet oft, Gewohnheiten zu ändern und Dinge anders zu machen, als man es gewohnt ist. Das gilt für uns intern genauso wie für unsere Kunden.
Florian Lemke: Apropos Wandel: Glauben Sie, dass Nachhaltigkeit irgendwann zu einem Standard wird, den jeder einhalten muss, oder wird das immer etwas bleiben, das nur manche Unternehmen konsequent verfolgen?
Percy Dengler: Ich bin davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit in Zukunft kein optionales Thema mehr sein wird. Der gesellschaftliche Druck steigt, und auch gesetzliche Vorgaben werden immer strenger. Unternehmen, die heute schon in nachhaltige Lösungen investieren, sind morgen besser aufgestellt. Wir sehen das nicht als kurzfristigen Trend, sondern als langfristige Entwicklung. Deshalb ist es unsere Mission, jetzt die richtigen Weichen zu stellen.
Florian Lemke: Herr Dengler, zum Schluss noch eine persönliche Frage: Was treibt Sie bei diesem Thema persönlich an?
Percy Dengler: Für mich persönlich ist Nachhaltigkeit eine Frage der Verantwortung auch meinen Kindern gegenüber. Ich habe das Gefühl, dass wir in einer Zeit leben, in der jeder einen Beitrag leisten muss – ob als Privatperson oder als Unternehmen. Wenn ich durch meine Arbeit dazu beitragen kann, dass wir Ressourcen schonender nutzen und die Umwelt weniger belasten, dann motiviert mich das ungemein. Es ist ein gutes Gefühl, an etwas zu arbeiten, das langfristig wirklich zählt.
Florian Lemke: Vielen Dank für das interessante Gespräch, Herr Dengler. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Mission.
Percy Dengler: Danke, Herr Lemke. Es hat mir Spaß gemacht, und ich freue mich, dass Sie so großes Interesse an unserem Weg gezeigt haben.