Volume 03
Nachhaltigkeit ist der Anfang: Baumer hhs macht den Unterschied bereits in der Entwicklung
Das sind unsere Eco Talks
In unserer Serie "Eco Talks" kommen führende Köpfe von Baumer hhs zu Wort, um ihre persönlichen Einblicke in das Thema Nachhaltigkeit zu teilen. In exklusiven Interviews beleuchten sie, welche Maßnahmen Baumer hhs bereits ergriffen hat und kontinuierlich umsetzt, um Umweltfreundlichkeit voranzutreiben. Gleichzeitig zeigen sie auf, wie unsere innovativen Lösungen Kunden dabei unterstützen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig ihre Produktionsprozesse effizienter zu gestalten. "Eco Talks" – die inspirierende Perspektive auf nachhaltige Innovation und Verantwortung.
in dieser Folge spricht Head of Research and Development Marco Ahler mit Florian Lemke (Digital Content Manager) über die Nachhaltigkeitsmission in der Prouktentwicklung.

Head of Research and Development
Florian Lemke: Herr Ahler, Nachhaltigkeit ist ein großes Thema in der Industrie. Welche Rolle spielt sie bereits in der Entwicklung bei Baumer hhs?
Marco Ahler: Ressourcenschonung ist für uns ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir berücksichtigen sie nicht nur in administrativen Bereichen und der Produktion, sondern bereits in den frühen Phasen der Produktentwicklung. Unser Ziel ist es, unseren Kunden zukunftssichere Produkte anzubieten, die ökologische Verantwortung mit hoher Funktionalität und wirtschaftlicher Effizienz verbinden.
Florian Lemke: Wie genau fließt dieser Ansatz schon in die Produktentwicklung ein?
Marco Ahler: Nachhaltige Aspekte sind von Anfang an ein entscheidendes Kriterium, gleichwertig mit Funktionalität, Größe und Kosten. Bei der Konstruktion unserer Geräte achten wir besonders auf Langlebigkeit, Reparaturfreundlichkeit und Recyclingfähigkeit. Unsere Produkte sind so konzipiert, dass sie über viele Jahre hinweg zuverlässig funktionieren, modular aufgebaut sind und am Ende ihrer Lebensdauer möglichst einfach in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Zudem ist es bei Baumer hhs Vorgabe, dass jedes Nachfolgeprodukt ressourceneffizienter sein muss als sein Vorgänger. So stellen wir sicher, dass wir uns kontinuierlich weiterentwickeln und unsere Umweltbilanz stetig verbessern.

Florian Lemke: Wie stellen Sie sicher, dass diese Prinzipien systematisch verfolgt werden?
Marco Ahler: Wir haben innerhalb unseres Entwicklungsprozesses ein bewertbares Umweltmanagementsystem geschaffen. Dadurch können wir verschiedene Kriterien objektiv quantifizieren und mit anderen relevanten Faktoren wie Kosten oder Leistung in Einklang bringen. Ähnlich wie bei einer Total Cost of Ownership (TCO)-Berechnung betrachten wir die ökologische Effizienz über den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte hinweg.
Florian Lemke: Können Sie ein konkretes Beispiel für diese Abwägungen nennen?
Marco Ahler: Gerne. Ein klassisches Beispiel ist die Entscheidung zwischen Metall- und Kunststoffgehäusen. Während ein Metallgehäuse in der Anschaffung teurer sein kann, amortisiert es sich durch eine höhere Reparaturfreundlichkeit und bessere Recyclingmöglichkeiten. Ein weiteres Beispiel sind hochwertige Isolationsmaterialien für Heißleimgeräte: Die anfänglich höheren Kosten für bessere Wärmedämmung zahlen sich über die Jahre durch eine massive Energieeinsparung aus.
Florian Lemke: Energieeinsparung ist ein wichtiger Hebel für mehr Umweltfreundlichkeit. Welche Maßnahmen setzen Sie hier konkret um?
Marco Ahler:Wir optimieren kontinuierlich unsere Aufschmelztechnologien für Klebstoffe, verbessern die Isolierung unserer Heißleimgeräte und setzen auf intelligente Temperaturregelungen. Unsere Systeme erkennen beispielsweise, wenn die maximale Schmelzleistung nicht benötigt wird, und passen die Temperatur entsprechend an. Dadurch senken wir den Energieverbrauch

Florian Lemke: Neben Energieverbrauch spielt auch der Klebstoffeinsatz eine große Rolle. Wie gehen Sie damit um?
Marco Ahler: Der größte Hebel zur Ressourcenschonung liegt tatsächlich in der Reduktion des Klebstoffverbrauchs. Weniger Klebstoff bedeutet nicht nur einen niedrigeren Materialeinsatz, sondern auch eine geringere Energieaufnahme, da weniger Material aufgeschmolzen werden muss. Wir setzen hier gezielt auf innovative Dotting- und Stitching-Technologien, die es ermöglichen, Klebstoff punktgenau und in geringeren Mengen aufzutragen. Zudem fördern wir den Einsatz von Cold/Low-Melt-Klebstoffen, die mit weniger Wärmezufuhr verarbeitet werden können.
Florian Lemke: Ein weiteres Thema ist die Reduzierung von Produktionsausschuss. Was unternimmt Baumer hhs hier?
Marco Ahler: Unsere Qualitätssicherungssysteme ermöglichen eine frühzeitige Fehlererkennung, sodass fehlerhafte Produkte gar nicht erst in den Produktionsprozess gelangen. Fehlerhafte Produkte werden erkannt und automatisch ausgeschleust. Falls sich ein Fehler wiederholt, kann die Maschine sogar gestoppt werden. Das reduziert nicht nur den Materialeinsatz, sondern spart auch die für die Produktion aufgewendete Energie.
Florian Lemke: Ein bekanntes Problem ist oft die Klebstoffverbrennung beim Heißleimauftrag. Gibt es dazu eine Innovation von Baumer hhs?
Marco Ahler: Ja, mit unserem neuen DF Heißleimschlauch haben wir eine Lösung entwickelt, die Klebstoffverbrennungen nahezu ausschließt. Durch eine Metallinnenseele kommt der Klebstoff im Schlauch nicht mit Sauerstoff in Kontakt und kann nicht verbrennen. Dadurch vermeiden wir Verstopfungen von Filtern und Düsen, was wiederum Maschinenstillstände reduziert. Das steigert die Produktionssicherheit enorm. Zudem verringert sich der Wartungsaufwand erheblich, da weniger Rückstände entstehen und eine gleichbleibende Klebstoffqualität über lange Zeit gewährleistet ist. Besonders in der Verpackungsindustrie, wo Produktionsunterbrechungen hohe Kosten verursachen können, bringt diese Technologie große Vorteile.
Florian Lemke: Welche weiteren Aspekte der Umweltverträglichkeit gibt es, die oft übersehen werden?
Marco Ahler: Ein entscheidender Faktor ist die Wartungsfreundlichkeit unserer Systeme. Durch modulare Bauweisen und leicht austauschbare Komponenten können wir den Aufwand für Reparaturen minimieren. So müssen nicht ganze Geräte ersetzt werden, sondern nur gezielt einzelne Teile. Das spart Ressourcen und Kosten. Darüber hinaus arbeiten wir an neuen Konzepten zur Wiederverwendung von Bauteilen, um Materialkreisläufe weiter zu optimieren.
Florian Lemke: Gibt es noch weitere Innovationen, die Ihre Strategie zur Ressourcenschonung unterstützen?
Marco Ahler: Unsere Produkte und Systeme werden in der Entwicklungsabteilung fortlaufend geprüft, um sie noch effizienter und umweltverträglicher zu machen. Dabei untersuchen wir, wie wir den Energieverbrauch weiter reduzieren, Materialien noch gezielter einsetzen und Produktionsprozesse weiter optimieren können. Unser Fokus liegt darauf, kontinuierlich neue Wege zu finden, um Umweltverantwortung und Leistungsfähigkeit bestmöglich zu vereinen. Zudem treiben wir die Digitalisierung weiter voran, um mit datenbasierten Lösungen Produktionsprozesse noch effizienter zu gestalten. Digitale Assistenzsysteme helfen beispielsweise dabei, Energieeinsparpotenziale automatisch zu identifizieren und optimale Betriebsparameter einzustellen. Ein weiteres wichtiges Werkzeug in unserer Entwicklungsarbeit ist die Simulationssoftware COMSOL. Mit dieser können wir physikalische Prozesse detailliert analysieren und optimieren, bevor ein Prototyp gebaut wird. Dadurch reduzieren wir den Materialeinsatz in der Entwicklungsphase und stellen sicher, dass unsere Produkte unter realen Bedingungen optimal funktionieren. Dies ermöglicht uns, ressourcenschonendere Designs zu entwickeln und die Effizienz unserer Systeme weiter zu steigern.
Florian Lemke: Abschließend gefragt: Wie sehen Sie die Zukunft der Nachhaltigkeit bei Baumer hhs?
Marco Ahler: Verantwortungsvoller Ressourceneinsatz ist für uns eine langfristige Verpflichtung. Wir werden weiterhin innovative Technologien entwickeln, durchdachte Designs umsetzen und energieeffiziente Prozesse etablieren. Unser Ziel ist es, unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren – und gleichzeitig unseren Kunden dabei zu helfen, ihre eigenen Umweltziele zu erreichen. Mit diesen Maßnahmen stellen wir sicher, dass unsere Produkte nicht nur höchste Qualität und Effizienz bieten, sondern auch zukunftssicher und ressourcenschonend sind.